[11:27] Bis 2031 soll die Bundeswehr 203.000 Soldaten umfassen, aktuell hat sie knapp 181.000 Soldaten. Es fehlen also ca. 20.000 Frauen und Männer, die diese Lücke füllen sollen. Der Verteidigungsminister hat gestern die neuen Pläne für den Auswahlwehrdienst vorgestellt. Junge Männer ab 18 Jahren sollen einen Fragebogen ausfüllen, der sie über die Möglichkeiten des Wehrdienstes informiert. Der Wehrdienst selbst soll aber freiwillig bleiben. Frauen sollen den Fragebogen ebenfalls erhalten, aber keine Verpflichtung haben, diesen auszufüllen, da sie nicht der Wehrpflicht unterliegen. Dabei orientiert sich Pistorius am schwedischen Modell. Der Grundwehrdienst soll jetzt sechs Monate dauern (früher waren es noch neun Monate, als ich noch dabei war). Der Freiwillige Wehrdienst soll über 17 Monate gehen. (Quellen: ZDF heute, Interview mit Pistorius)
Die große Frage ist doch: Warum haben wir eigentlich so ein Problem, junge Menschen in die Pflicht zu nehmen? Es gibt Dinge, die einfach sein müssen. Wer lesen und schreiben lernen will, muss in die Schule gehen, wer Geld verdienen will, muss arbeiten. Und wer in Frieden leben will, der muss im Zweifel kämpfen können. Das gilt nicht für jeden einzelnen, aber doch für unsere Gesellschaft. Daher finde ich es gut, dass der Wehrdienst jetzt wieder eingeführt wird. Auch wenn es in dem nun vorgestellten Modell nur eine Pflicht ist, den Fragebogen auszufüllen, ob man freiwillig bereit ist, zur Bundeswehr zu gehen, scheint es der kleinste gemeinsame Nenner gewesen zu sein, auf den man sich in der Ampel hat einigen können.